infinite supplyexhibitiongalerie b2_, leipzig26.07 — 06.09.2025more information here
ENA seat, a machine, a lamp — in proximity, things lose their function, and with it their names. They become mere presence, generating resonance. In his work, Florian Merdes approaches the threshold between object and image. A search between material surface and polyvalent depth. In the photographs of the exhibition Infinite Supply, a transitional space emerges between object and representation, where materiality takes on an affective corporality. Nearness and distance begin to waver; familiar perception becomes unsettled. The textures act as projection surfaces onto which intimacy and strangeness are simultaneously inscribed. In their object-like interaction with one another, they open up a network of relationships that generate, shift, and unsettle meaning. The works revolve around an economy of the gaze: every smooth surface becomes a promise, every dent a trace. In these images, a quiet anticipation of the future takes form. A longing, a fear, in which form functions as a medium - a mediator between internal and external realities. In the play between material and psyche, it touches our deep need for a center that always eludes us, always lies elsewhere.
DEEin Sitz, ein Automat, eine Leuchte — in der Nähe verlieren die Dinge ihre Funktion und mit ihr ihre Namen. Sie werden zu bloßer Präsenz, erzeugen Resonanz. Florian Merdes nähert sich in seiner Arbeit der Schwelle von Ding und Bild. Eine Suche zwischen materieller Oberfläche und polyvalenter Tiefe. In den Fotografien der Ausstellung Infinite Supply entsteht ein Übergangsraum zwischen Objekt und Abbild, in dem Materialität eine affektive Körperlichkeit annimmt. Nähe und Distanz geraten ins Schwanken, vertraute Wahrnehmung wird irritiert. Die Texturen operieren als Projektionsflächen, auf denen sich Intimität und Fremdheit zugleich einschreiben. Im objekthaften Austausch untereinander eröffnen sie ein Netz von Beziehungen, die Bedeutung erzeugen, verlagern, verunsichern. Die Arbeiten kreisen um eine Ökonomie des Blicks: Jede glatte Fläche wird zum Versprechen, jede Delle zur Spur. In den Bildern verkörpert sich eine stille Zukunftserwartung. Ein Begehren, eine Angst, in der die Form als Medium wirkt, als Vermittler zwischen inneren und äußeren Realitäten. Im Spiel von Material und Psyche berührt sie unser tiefes Bedürfnis nach einem Zentrum, das stets entzogen bleibt, immer schon anderwo liegt.